Margret Kerkeling: Die deutsche Schauspielerin und Komikerin
Manchmal verbergen sich hinter den strahlenden Gesichtern der Unterhaltungsbranche tiefe familiäre Dramen. Diese Geschichten berühren uns besonders, weil sie zeigen: Auch Stars sind nur Menschen.
Eine dieser ergreifenden Geschichten ist die von Margret Kerkeling. Sie war die Mutter des bekannten Entertainers Hape Kerkeling. Ihr Leben endete tragisch im Sommer 1973.
Damals war ihr Sohn gerade acht Jahre alt. Der kleine Hape musste diesen schrecklichen Tod seiner Mutter miterleben. Diese prägende Kindheit-serfahrung sollte ihn für immer begleiten.
Hape Kerkeling wurde am 9. Dezember 1964 in Recklinghausen geboren. Seine Mutter Margret Kerkeling nahm sich im Sommer 1973 das Leben. Sein Vater Karl-Heinz Kerkeling arbeitete Nachtschicht.
Der Vater, Karl-Heinz Kerkeling, versuchte damals die Familie durch seine Nachtschicht-Arbeit zu ernähren. Doch hinter den Fassaden lagen schwere Depressionen verborgen.
Dieser frühe Verlust sollte das Leben und die Karriere des späteren Entertainers Hape Kerkeling nachhaltig prägen. Eine komplexe Familiengeschichte, die nun näher betrachtet wird.
Wer war Margret Kerkeling?
Bevor die Krankheit ihr Leben veränderte, war sie eine lebensfrohe Frau. Sie kümmerte sich liebevoll um ihren Sohn und den Haushalt. Ihr Alltag schien normal und glücklich.
Ihr Leben vor der Krankheit
In ihren jungen Jahren strahlte sie junge frische Energie aus. Sie genoss das Leben in vollen Zügen. Ihre Familie stand immer an erster Stelle.
Der Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns
Dann geschah das Unglück: Bei einer Routineoperation passierte ein ärztlicher Fehler. Sie verlor schlagartig ihren Geschmacks- und Geruchssinn.
Dieser Verlust traf sie ins Mark. Plötzlich konnte sie nicht mehr riechen oder schmecken. Die Welt wurde farblos und leer.
„Dieser Verlust trieb sie ihrem Ende förmlich entgegen“
Die zunehmende Depression
Über knapp ein Jahren verschlechterte sich ihr Zustand stetig. Das Leben wurde für sie „im wahrsten Sinne des Wortes sinnlos“.
In den 1970er Jahren waren psychische Erkrankungen tabu. Die Familie stand ihrer Depression hilflos gegenüber.
Hape Kerkelings Buch „Der Junge muss an die frische Luft“ beschreibt diesen schleichenden Prozess. Es zeigt den Tod der Mutter als zentrales Trauma.
Der kleine Junge musste diese tragische Entwicklung miterleben. Sein Verlust prägte ihn für immer.
Die tragische Nacht im Sommer 1973

Was als normaler Sommerabend begann, endete in einer Tragödie. Die Familie ahnte nicht, dass diese Nacht alles verändern würde.
Hapes letzter Abend mit seiner Mutter
An jenem Abend im Sommer 1973 herrschte noch scheinbare Normalität. Die Sommerferien waren im vollen Gange, und der kleine Junge genoss die Freiheit.
Seine Mutter sagte zu ihm: „Ich lege mich jetzt schlafen, Hans-Peter. Es sind ja noch Sommerferien und deshalb darfst du heute so lange fernsehen, wie du willst.“
Der schicksalhafte Moment der Entdeckung
Später hörte der Achtjährige unheimliche Geräusche aus dem Schlafzimmer. Neugierig und besorgt ging er nachschauen.
Dort fand er seine bewusstlose Mutter. Eine Überdosis Schlaftabletten hatte ihren Freitod besiegelt.
Statt Hilfe zu holen, handelte der Junge instinktiv. Er legte sich neben sie und begann zu beten.
Die katatonische Starre des 8-jährigen Jungen
In dieser extremen Stresssituation erlebte das Kind ein psychologisches Phänomen. Sein Körper verfiel in eine katatonische Starre.
Diese Schockstarre ist eine natürliche Reaktion auf unerträgliche Traumata. Der Junge konnte sich nicht mehr bewegen oder sprechen.
Erst Stunden später fand der Vater die schockierende Szene. Die Familie stand vor den Trümmern ihrer Existenz.
Psychologische Reaktion | Beschreibung | Typische Auslöser |
---|---|---|
Katatonische Starre | Völlige Bewegungslosigkeit bei vollem Bewusstsein | Extreme Traumata, Schocksituationen |
Dissoziation | Abspaltung von Gefühlen und Wahrnehmungen | Überwältigende emotionale Belastungen |
Akute Belastungsreaktion | Sofortige Stressreaktion auf extremes Ereignis | Plötzliche traumatische Erlebnisse |
Diese Nacht im Sommer 1973 wurde zum Wendepunkt im Leben des Jungen. Der Suizid seiner Mutter prägte seine weitere Entwicklung nachhaltig.
Der spätere Komiker verarbeitete dieses Trauma viele Jahre später in seiner Autobiografie. Doch zunächst stand die Familie vor einer unlösbaren Aufgabe.
Margret Kerkelings Vermächtnis und Hapes Verarbeitung

Die Folgen dieser Tragödie reichten weit über die schicksalhafte Nacht hinaus. Die Familie stand vor einer schweren Entscheidung, die das Leben des Jungen nachhaltig beeinflussen sollte.
Das Familiengeheimnis und die Notlüge
Um ein würdiges Begräbnis zu ermöglichen, erfand die Familie eine Schutzbehauptung. Sie gaben einen Hirnschlag als Todesursache an.
Die katholische Kirche verweigerte damals Selbstmördern das Recht auf ein normales Begräbnis. Diese Regelung aus dem Jahr 1973 zwang viele Familien zu solchen Notlügen.
Dieses Geheimnis lastete jahrelang auf allen Beteiligten. Der kleine Junge musste mit dieser doppelten Wahrheit leben.
Die Autobiografie als Therapie
Erst Jahrzehnte später fand Hape Kerkeling den Mut, die ganze Geschichte zu erzählen. Seine Autobiografie „Der Junge muss an die frische Luft“ wurde zu einer Form der Therapie.
In vielen Interviews betonte er: „Das war das Schrecklichste, was mir in meinem Leben widerfahren ist. Das war traumatisch.“
Das Schreiben half ihm, den schmerzhaften Verlust zu verarbeiten. Es war ein langer Prozess der Bewältigung.
„Ich wollte klare, eindeutige Spuren in dieser Welt hinterlassen“
Vom Trauma zur Triebfeder seiner Karriere
Der frühe Verlust wurde paradoxerweise zur Antriebskraft seiner Karriere. Viele Menschen fragen sich, wie aus solchem Leid Kreativität entstehen kann.
Sein Bedürfnis, Lachen und Freude zu verbreiten, war eine direkte Antwort auf die erlebte Trauer. Die Komik wurde sein Werkzeug, um mit den Depressionen umzugehen.
Diese besondere Geschichte zeigt: Manchmal werden die tiefsten Wunden zur Quelle größter Stärke. Ein Phänomen, das viele Künstler teilen.
Fazit
Der Tod seiner Mutter prägte Hape Kerkeling ein Leben lang. Selbst nach fünfzig Jahren gesteht er: „Man kriegt das eigentlich nie wirklich in den Griff.“
2007 brach der Entertainer beim Dalai Lama-Besuch emotional zusammen. Das Trauma aus jener Nacht im Sommer 1973 holte ihn immer wieder ein.
Heute lebt der Komiker zurückgezogen in Berlin und Italien. Seine Autobiografie widmete er einfach „Meine Mutter“ – ein bewegender Schlusspunkt dieser Geschichte.
Figuren wie Horst Schlämmer wurden sowohl Rettung als auch Last. Sie zeigten der Welt Lachen, während innen die Depressionen kämpften.